Reisen mit Reizdarm – Meine Tipps für einen unfallfreien Urlaub

Lesedauer: 5 Minuten

Die letzte Zeit war das Reisen ja dank unserer derzeitigen Situation nicht so ein großes Thema. Fragt man aber mal rum, dann ist Reisen eins der Themen, dass die Menschen am Meisten vermissen. Die Sehnsucht nach einem anderen Ort ist groß. Egal ob Meer, Berge oder einfach eine andere Stadt, wir Menschen verreisen einfach gerne. Oder wie sieht es bei dir aus?

Ich bin eigentlich ein totaler Reise-Mensch. Vermutlich liegt das auch daran, dass meine Eltern früher sehr viel mit uns verreist sind. Ich wurde quasi angefüttert. Trotzdem finde ich, gibt es immer noch so viel zu sehen in der Welt. Auch wenn sich meine Einstellung zum Reisen durch die Klimakatastrophe leicht verändert hat, so liebe ich es doch immer noch Neues zu entdecken. Als ich noch sehr deutliche Reizdarm-Symptome hatte, war das allerdings anders. Verreisen machte mich in erster Linie nervös und stresste mich. Das große Problem hierbei ist, dass beide Aspekte zu noch stärkeren Symptomen führen.

Allein schon der Gedanke ans Reisen machte mir früher Schmerzen.

Reisen bedeutet, dass man die gewohnte Umgebung verlässt. Eine Sache die normalerweise Vorfreude auslöst, der Grund wieso viele verreisen. Mit Reizdarm führt dies aber oft zu vielen Fragen und damit Unsicherheit. Was kann ich dort Essen? Was mache ich, wenn ich plötzlich Durchfall bekomme? Wie soll ich den Urlaub genießen, wenn mein Darm es nicht zulässt?

Ich habe damals nicht gerne meine Wohnung verlassen. In meiner Umgebung habe ich mich sicher gefühlt. Ich wusste, dass ich alle Zutaten selbst auswählen kann, essen kann was mir guttut und mir Zeit für mich nehmen kann, wenn es mir nicht geht. Woanders musste ich mich auf die Speisekarte, die Zusatzstoffkennzeichnung oder das Personal verlassen. Falsche Zutaten führten dazu, dass ich mit Schmerzen auf dem Bett lag. Gleichzeitig bedeutete dies auch, dass ich alles verpasste, weswegen ich hierher gefahren bin. Also blieb ich am Liebsten einfach Zuhause.

Reisen mit Reizdarm

Manchmal muss man einen Menschen zu seinem Glück zwingen!

Irgendwann musste ich aber aus beruflichen Gründen verreisen. Es zeigte sich mal wieder, dass man einen Menschen manchmal zu seinem Glück zwingen muss. Ich habe dabei gemerkt, dass es gar nicht so schlimm ist, wie ich es mir vorgestellt habe und man mit ein paar Tricks auch einiges einfacher machen kann. Ich hoffe, dass diese Tipps auch dir helfen und du jetzt wo es langsam wieder möglich ist, dass Reisen auch wieder für dich entdeckst.

eins

Fang mit kleinen Reisen an. Mach erstmal einen Städtetrip für ein Wochenende, anstatt direkt eine zweiwöchige Reise. Das gibt dir Mut und du kannst dich erstmal an diese Situation gewöhnen.

zwei

Such dir passende Restaurants raus. Gerade bei mir spielte Ernährung eine sehr große Rolle. Schaue also vielleicht sogar erst nach Restaurants und dann erst nach einem Hotel. Mittlerweile gibt es viele Restaurants die darauf ausgelegt sind mit Unverträglichkeiten oder Allergien umzugehen. Ich fand asiatische Restaurants immer sehr gut, da ich hier sehr einfach vegan und glutenfrei essen konnte. Und wer kann zu einem guten Curry schon „Nein“ sagen?

drei

Anstatt ein Hotel kann auch ein Apartment eine gute Idee sein, denn hier kann man in der eigenen Küche selbst für seine Ernährung sorgen. Natürlich will man auch mal Essen gehen, aber allein das Frühstück selbst zu gestalten, kann schon viel Ruhe rein bringen.

vier

Apropos Frühstück: Ganz unabhängig ob Hotel oder Apartment, Porridge geht immer! Ich hatte immer mein Frühstück mitgenommen und zwar einfach ein paar Haferflocken, etwas veganes Eiweißpulver und dann noch Nüsse oder Trockenfrüchte. So kann man sich ganz schnell und einfach, selbst im Hotelzimmer ohne Küche, sein Frühstück basteln. Gerade Frühstück ist manchmal glutenfrei zu organisieren schwer, somit war diese Hürde von vornherein gemeistert. Das gibt Sicherheit.

fuenf

Nimm dir beruhigenden Tee mit. Ich hatte immer Fenchel-Kümmel-Anis-Tee und einen Thermobecher dabei. Heißes Wasser bekommt man eigentlich überall. Ich hatte sogar teilweise einen Reisewasserkocher dabei. Dies kann kleine Reaktionen schnell beruhigen, sodass du den Urlaub weiter genießen kannst.

sechs

Mach dir eine beruhigende Kräuter-Mischung und nimm sie mit. Einfach bei Unsicherheit etwas über das Essen drüber geben und es unterstützt die Verdauung. Hier hilft auch wieder Fenchel, Kümmel und Anis, vor allem gegen krampfartige Schmerzen. Aber auch Ingwer, Pfefferminz oder Kamille können Beschwerden lindern. Hierüber habe ich auch schon Mal in meinem Beitrag über einen Blähbauch geschrieben.

sieben

Plane deinen Urlaub nicht zu voll, lass dir und deinem Darm zwischendurch Zeit zum Durchatmen. Stress ist schließlich nur ein Symptom-Verstärker.

acht

Fährst du ins Ausland, dann achte auf die Einfuhrbestimmungen. Nicht immer ist es erlaubt alle Lebensmittel mitzunehmen. Hier kann man sich aber auch online schlau machen, was man dort kaufen kann. Im Ausland zudem daran denken, dass die Wasserqualität nicht immer gut ist. Lieber Wasser kaufen, auch fürs Zähneputzen oder Tee kochen, anstatt den Darm zu belasten.

Mit diesen Tipps an der Hand habe ich wieder gelernt Spaß am Reisen zu haben und hatte mit jedem Mal weniger Probleme mit meinem Reizdarm. Mittlerweile verreise ich, ganz ohne mir Gedanken über jedes Essen und jede Toilette zu machen. Nur das Porridge ist geblieben, denn das Esse ich einfach immer noch viel zu gerne.

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