Dieser Blog dreht sich normalerweise um Reizdarm und ich bin auch kein Motivations-Coach. Nachdem ich aber vor kurzem erst die verschiedenen Doshas und Ayurveda vorgestellt habe, muss ich unbedingt etwas teilen. Das besondere an Ayurveda ist die Einteilung der Menschen in die verschiedenen Konstitutionen, also Doshas. Die Doshas sind Vata, Pitta und Kapha. Mehr dazu kannst du in meinem Ayurveda-Beitrag lesen. Nun bin ich auf ein Video eines Psychiaters und Online-Coach gestoßen, welcher in diesem Motivationstypen basierend auf Ayurveda vorstellt. Ein in meinen Augen, interessanter Ansatz in dem ich mich in meiner Konstitution sehr wiedergefunden habe. Vielleicht hilft er auch dir?
Wer mag kann das Video hier anschauen. Es ist allerdings auf Englisch. Ich möchte hier aber nicht nur auf das Video eingehen, sondern auch auf Motivationstypen im Allgemeinen und wieso mir das Ayurveda basierte Modell besonders gefällt.
Welche Konstitution hast du?
Für den personalisierten Motivationsansatz basierend auf Ayurveda, spielt die eigene Konstitution natürlich eine wichtige Rolle. Bevor du also weiter liest, würde ich dir empfehlen deine Konstitution herauszufinden, wenn du sie noch nicht weißt. So kannst du schneller erkennen, ob du dich in dem Muster wiederfindest.
Hier gibt es mittlerweile viele Tests, die man im Internet findet. Manche umfangreicher, manche einfacher. Wie schon in meinem Ayurveda-Beitrag erwähnt kann ich zum Beispiel die Folgenden empfehlen:
Motivationstypen – kein neuer Ansatz.
Das Menschen durch unterschiedliche Aspekte motiviert werden ist kein neuer Ansatz. Es ist schon länger bekannt, dass Motivation bei Menschen sehr unterschiedlich ausgeprägt ist und funktioniert. So geht man davon aus, dass nicht nur die Menge der Motivation, sondern auch der Grund für die Motivation variiert.[1] Eins der bekanntesten Ansätze sind die zwei Typen der extrinsischen und intrinsischen Motivation.[2]
Im Falle der intrinsischen Motivation gibt es einen inneren Wunsch z. B. eine Sprache zu können oder man hat selbst Spaß daran Klavier zu lernen. Die extrinsische Motivation wird von außen gefördert. Hier erhofft man sich ein Ergebnis z. B. gute Noten durch das Lernen oder eine Gehaltserhöhung durch motivierte Arbeit. Hier geht es in erster Linie um den Grund bzw. das Ziel der Motivation.[1]
Detailliertere Modelle gibt es aber auch. Zum Beispiel in Bezug auf Schülermotivation.[3] Hier haben Untersuchungen gezeigt dass manche Schüler eher durch den Lehrer motiviert werden (z. B. motivierte Lehrkraft oder Anerkennung) und andere eher durch ihre Mitschüler (z. B. Gegenseitige Motivation oder Anerkennung). Es gibt allerdings auch unabhängige Kinder, welche nicht von sozialen Aspekten beeinflusst werden. Trotzdem basiert auch dieser Ansatz wieder auf dem Grund der Motivation. Wieso tun wir etwas?
Charakterbasierte Motivationstypen dank Ayurveda!
Was ich spannend an dem Ansatz basierend auf Ayurveda fand ist die Frage danach, wie sich unsere Motivation abhängig vom Charakter bzw. der Konstitution verhält. Das heißt es geht nicht nur darum, ob man motiviert ist oder wieso, sondern wie sich die Motivation über die Zeit verhält und wie man dies nutzen kann. Kommen wir also zu den drei Typen. Man findet sich normalerweise in dem Typen wieder, der bei den Dosha-Tests überwiegt.
Dynamische Motivation (Vata):
Das Vata-Dosha bezieht sich auf das Element Wind bzw. Luft. Menschen mit dieser Konstitution sind eher sprunghaft. Dadurch sind Menschen mit einer Vata-Konstitution oft sehr schnell von etwas begeistert und lassen sich z. B. gut mitreißen. Allerdings verlieren sie ihre Motivation auch schnell. Es fällt dem Vata-Typ also schwer sich langfristig auf eine Aufgabe zu konzentrieren. Dafür kann die Motivation aber schnell zurückkommen.
Dies muss kein Nachteil sein, sondern kann genutzt werden, wenn man dies für sich erkennt. Es ist nicht nötig zwanghaft mehrere Stunden nur eine Aufgabe zu erledigen. Besser ist es in diesem Fall seine sprunghafte Motivation zu nutzen und seine Aufgaben zu rotieren. So hat man zum Beispiel vier Projekte und arbeitet diese parallel ab, anstatt sich an einem Projekt festzuarbeiten. Ob man nach zwei Stunden, vier Stunden oder einem Tag wechselt, muss man für sich selbst herausfinden.
Getriebene Motivation (Pitta):
Pitta spiegelt das Element Feuer wieder und dies passt auch zu dem Motivationstyp. Menschen mit einer Pitta-Konstitution brennen dauerhaft, wenn sie einmal angefangen haben. Sie sind also wie ein stetiges Lagerfeuer. Das soll bedeutet, dass die Menschen ein sehr beständiges Motivationslevel haben und dadurch gut darin sind langfristig an einem Projekt zu arbeiten.
Laut Dr. K sind sie aber auch gefährdet in einen Burnout zu geraten. Hier ist also der Vorteil, dass du sobald du ein Projekt angefangen hast, motiviert bist bis zum Ende. Allerdings muss man als Pitta-Typ darauf achten, seinen Ehrgeiz im Zaum zu halten, um sich nicht zu überarbeiten. Zurück zur Analogie: Denk daran Holz nachzulegen bevor du ausbrennst. Ob dies in deinem Fall Zeit für Sport, Freunde, ein gutes Buch oder ein entspanntes Bad ist, weißt du selbst am besten.
Belastbare Motivation (Kapha):
Kapha sind Erd-Typen und daher eher ruhige, bodenständige Menschen. Dr. K bezeichnet diese Menschen als Personen mit einer langsamen Beschleunigung, aber einer hohen Endgeschwindigkeit. Genau gegensätzlich zu dem Vata-Typ (hohe Beschleunigung, niedrige Endgeschwindigkeit).
Deswegen ist es für Kapha-Typen wichtig sich nicht selbst unter Druck zu setzen und mit anderen Konstitutionen zu vergleichen. Sei nicht zu selbstkritisch und hab Geduld! Gib dir Zeit zu beginnen, Zeit dich einzuarbeiten und akzeptiere, dass du nicht direkt morgens um 8 Uhr mit voller Kraft in den Tag starten kannst. Kapha-Typen benötigen zwar Zeit, sind aber am Ende besonders gut oder erfolgreich.
Nutze deinen Motivationsstil!
Wie man nun an der Beschreibung der verschiedenen Stile erkennt, geht es hier darum, wie man seine Motivationsart für sein Leben nutzen kann. Hier geht es also weniger um das was, sondern mehr um das wie.
In meinem Fall kann ich das definitiv unterschreiben. Ich arbeite gerne und bin motiviert, da ich in meiner Arbeit die Möglichkeit habe zwischen mehreren Projekten frei zu wählen. Ich kann jeden Tag neu entscheiden womit ich mich beschäftigen möchte und wie lang. Nur in sehr seltenen Fällen muss ich mich aufgrund von Zeitdruck auf ein Thema beschränken. Ähnlich ist es im Privaten. Schon vor einiger Zeit, noch bevor ich dieses Video gesehen habe schrieb ich über mich: „Ich glaube ich könnte noch viele weitere Dinge aufzählen, denn ich bin eine dieser Personen die eher zu viele als zu wenig Hobbies hat. Es gibt auch einfach so vieles zu entdecken.“.
Mir hilft es also definitiv meine wechselhaften Phasen zu akzeptieren und zu nutzen anstatt mich auf einen Aspekt zu versteifen. Trotzdem habe ich auch gelernt nicht zu viele Projekte zu beginnen, um nicht am Ende keines zu meiner Zufriedenheit zu bearbeiten. Früher dachte ich immer ich könne einfach nichts richtig oder verliere zu schnell die Geduld. Ich habe also nun für mich einen Weg gefunden mit meiner Art umzugehen, wodurch ich meine selber erzeugte Motivation besser nutzen kann, anstatt mich bloß zu ärgern.
Ich bin gespannt, ob es dir genauso geht und du vielleicht von nun an deinen Motivationsstil für dein Leben nutzen kannst.