Die Eiweiß-Eskapaden – Höre auf deinen Darm!

Lesedauer: 3 Minuten

Nachdem ich vor ein paar Wochen hier beschrieben habe, wie schlecht es mir durch das andere Eiweißpulver ging, ist es nun Zeit für ein Update. Schon direkt nachdem ich aufgehört hatte, das Pulver zu verwenden, ging es bergauf. Ich hatte weniger Blähungen und mein Darm wurde eindeutig ruhiger. Trotzdem merkte ich die ersten Tage noch, dass ich sehr darauf achten musste was ich aß. Ich konnte nicht wie vor der „Eiweiß-Eskapade“ Ausnahmen machen und zum Beispiel Gluten oder normale Milch essen bzw. trinken. Mein Darm war einfach empfindlicher. Aber kein Wunder, schließlich hatte ich mehrere Wochen, Tag für Tag etwas zu mir genommen, das mir nicht guttat.

Regeneration braucht seine Zeit, auch beim Darm!

Deshalb nochmal als Reminder, auch für mich: Hör auf deinen Darm! Versuche ein Ungleichgewicht oder eine Reaktion zu verstehen, damit du den Fehler nicht tagelang wiederholst, so wie ich.

Nachdem aber eine, vielleicht auch zwei Wochen vergangen waren, in der ich wieder mein ursprüngliches Eiweißpulver verwendete, war quasi wieder alles beim Alten. Mein Darm war wieder genauso ruhig wie davor und auch genauso widerstandsfähig. Ich konnte wieder Essen gehen, ohne vor jeder Kleinigkeit Angst zu haben. Konnte mir ein Brötchen vom Bäcker gönnen und hatte vor allem wieder einen normalen Stuhlgang. Das Thema Reizdarm rückte also wieder wie früher in den Hintergrund.

Eiweiß-Shake

Reizdarm ist eine lebenseinschränkende Krankheit.

Ich muss sagen, dass durch die Probleme der letzten Wochen mir erst wieder klar wurde wie einschränkend diese Krankheit sein kann. So viele Jahre hatte ich damit gekämpft, doch durch die letzten zwei Jahre Ruhe davor, vergaß ich total wie schlimm es eigentlich sein kann. Ich vergaß, wie diese Krankheit dich Minute für Minute beeinflussen kann. Immer macht man sich Gedanken, ob man trotz Blähungen zu Freunden sollte, Essen gehen sollte oder überhaupt das Haus verlassen sollte. Man macht sich Gedanken, wie man einen einfachen Alltag wie z. B. Arbeit oder Studium meistern soll, wenn der Gedanke um den nächsten unberechenbaren Toilettengang einen einnimmt.

Es wurde mir dadurch vor allem umso mehr klar, dass wenn ich diese lebenseinschränkende Note vom Reizdarm nach zwei Jahren nicht mehr richtig nachvollziehen kann, dann sicher niemand, der diese Krankheit noch nie selbst erlebt hat. Es ist unglaublich schwer, wenn man dies nicht gespürt hat, zu verstehen was das für eine Person bedeutet. Reizdarm ist auf der einen Seite so harmlos für Außenstehende Leute im Vergleich zu Morbus Crohn oder gar Krebs. Manchmal wird diese Krankheit nicht einmal ernst genommen: „Stell dich nicht so an!“, „Das ist doch alles nur Kopfsache.“ oder „Jeder muss mal pupsen.“. Das kann ganz schön belastetend sein, vor allem aber, weil die Krankheit für Betroffene sehr einschränkend und auch einnehmend ist. Nicht nur die Symptome, sondern auch die fehlende Perspektive auf Besserung.

Bubblybelly – Ein Blog für Austausch und Hoffnung

Ich bin daher irgendwie dankbar für diese Periode. Sie hat es mir wieder einfacher gemacht, die Probleme nachzuvollziehen, die ich auch einst hatte, aber die mittlerweile in Vergessenheit geraten waren. Es macht den Austausch mit euch einfacher, für die dieser Blog gedacht ist. Für Menschen, die durch den Reizdarm betroffen sind und die Wege suchen damit umzugehen. Es hat mir zudem nochmal deutlich gemacht wie gut es mir geht, wenn ich auf meinen Darm höre und wie dankbar ich für mein reizdarmfreies Leben sein kann. Dies fiel mir besonders die letzten Tage auf, denn ich war im Urlaub.

Urlaub und Reizdarm ist eine schwierige Kombination, weswegen ich darüber schon einmal hier geschrieben habe. Nicht nur die lange Fahrt oder gar der Flug, kann einen nervös machen, sondern auch die ungewohnte Umgebung und damit vielleicht auch das andere Essen. Ich muss sagen, dass ich obwohl ich wieder meine Eltern besucht habe, sehr viel Essen gegangen bin. Ich habe mir gefühlt gar keine Gedanken um meinen Darm gemacht. Anscheinend fange ich langsam an Vertrauen zu fassen und zu verstehen, dass ich mittlerweile einen gesunden Darm habe. Ich habe die Zeit wirklich genossen und hoffe, dass ich vielen von euch dazu verhelfen kann, dass sie irgendwann auch so entspannt das Leben genießen können. Nicht nur durch meine Geschichte, sondern auch die Recherchen der dazu vorhandenen Forschung.

Schreibe einen Kommentar

Neugierig auf Mehr?

Zum Newsletter anmelden und keinen Beitrag verpassen!