Ich habe es angekündigt und nun ist er da: Der Blog Beitrag über den Pups-Aha-Effekt! Trommelwirbel… Pupsen ist normal! Du hast mehr erwartet? Ich finde das Ganze ist immer noch ziemlich revolutionär. Ganz ehrlich wie oft hast du vor einer anderen Person gepupst? Und wie viele Male hast du es zugegeben, dass du es warst, wenn ein stinkender Pups leise aus deinem Hintern gekrochen ist? Ich bin mir sicher wir befinden uns hier in dem Bereich einstelliger Zahlen. Schließlich ist Pupsen den meisten Menschen äußerst unangenehm.
Mir auch, zumindest in den meisten Umgebungen. Auf der Arbeit, bei Freunden oder auch beim Sport, die Vorstellung dort pupsen zu müssen ist immer noch gruselig. Einer der Gründe wieso das Leben mit dem Blähbauch damals so viel Stress verursacht hat. Wie viel Sorgen und Ängste könnten wir also Mitmenschen nehmen, wenn man Pupsen wieder normalisiert. Ich sag’s wie es ist, jeder pupst. Mehrmals täglich! Übrigens auch Frauen pupsen und zwar nicht nur Regenbogen und Rosenduft. Mal pupst man laut, mal pupst man leise. Mal ist es geruchsneutral, mal riecht es nach faulen Eiern. Pupsen gehört genauso zu uns Menschen, wie das Atmen und auf Toilette gehen. Aber warum eigentlich? Und wie oft ist überhaupt normal? Mich hat die Zahl damals überrascht und führte zu meinem Pups-Aha-Effekt.
Bei der Verdauung entsteht täglich Gas. Das muss der Körper wieder los werden.
Der menschliche Körper produziert bei der Verdauung ständig Gase und gleichzeitig nehmen wir selbst noch welche zu uns, wenn wir sie mit dem Essen runterschlucken. Je hastiger man isst, umso leichter folgt dem Essenshappen die Luft und sammelt sich in unserem Magen. Dazu kommt die Entwicklung von Gasen in unserem Dünn- und Dickdarm, bei den natürlichen Verdauungsreaktionen. So entstehen täglich bis zu 2,5 Liter Gase.[1,2] Diese können teilweise über das Blut in die Lunge gelangen, der restliche Teil muss aber durch unseren Hintern entweichen. Das regelmäßige Pupsen ist also die vibrierende Benachrichtigungs-SMS unseres Verdauungstrackts, dass alles einwandfrei funktioniert.
Pupsen stinkt besonders nach dem Essen von Eiern, Fisch oder Milch.
Wirklich unangenehm wird es doch vor allem, wenn es nach dem Pupsen unangenehm riecht. Aber wodurch entsteht der Geruch?
Stinkende Pupse entstehen in erster Linie durch den bei der Verdauung erzeugten Schwefelwasserstoff (H2S), welcher zum Beispiel bei der Verdauung von Fleisch, Eiern und Milchprodukten entsteht. Eine Forscherin hat herausgefunden, dass der Geruch vor allem durch die Aminosäure Cystin begünstigt wird. Gleichzeitig zeigte sie aber auch Möglichkeiten auf, den Geruch zu reduzieren nämlich durch resistente Stärke oder Flohsamen.[3] Dies bedeutet also, dass man zu Eiern z. B. abgekühlte Kartoffeln oder Hülsenfrüchte essen sollte, um die Wahrscheinlichkeit auf übelriechende Darmwinde zu reduzieren.
Aber wie oft muss der Mensch denn nun normalerweise flatulieren? Als ich damals die Darmprobleme hatte und ich langsam eine Besserung spürte, war für mich jeder Pups wie ein Pistolenschuss den ich plötzlich hörte. Nicht, weil ich so laut pupsen kann, sondern eher weil er mich in eine ähnliche Alarmbereitschaft versetzte. Schließlich verband ich mit Pupsen direkt Blähungen und damit eine Verschlimmerung meines Zustands. Jeder Pups nach dem Essen führte in meinen Kopf zu einem Gedankenkarusell: Was hast du wieder nicht vertragen? Wie schlimm wird es? Kann ich jetzt die Reste überhaupt morgen Mittag mit zur Arbeit nehmen?
10 bis 20 Mal am Tag pupsen ist völlig normal!
Es war geradezu ein Weltuntergang, bis ich erfuhr, dass es tatsächlich völlig normal ist am Tag 10-20 Mal zu pupsen. ZEHN BIS ZWANZIG MAL! Ja das Ganze muss hier groß und dick stehen, weil ich es bis heute verrückt finde. Erst, wenn man mehr als 20 oder 25 Mal am Tag flatulieren muss, gilt dies als wirkliches Symptom.[2] Hättest du das gedacht? Ich auf jeden Fall lange Zeit nicht. Für mich war eher 1-2 Mal am Tag ein Gefühl der Normalität.
Dieses Wissen war damals für mich ein Aha-Effekt, weil es mir half mich nicht bei jedem kleinen Fürzchen, was aus meinem Hintern kam, verrückt zu machen. Ich wusste, dass es völlig normal ist. Zudem ist es gerade bei einer Ernährungsumstellung normal mehr Gase zu entwickeln. Ist man zum Beispiel Ballaststoffe nicht so gewöhnt, dann führen Kichererbsen, Bohnen und der größere Verzehr von Obst und Gemüse zu einer erhöhten Gasentwicklung. Daher sollte man gerade Hülsenfrüchte langsam in sein Essen integrieren, anstatt direkt panisch nach dem ersten Versuch wegen ein wenig Gepupse das Handtuch werfen. Am Ende sind Ballaststoffe ein unglaublich wichtiger Teil der Ernährung. Aber auch dies ist ein ganzen Blogbeitrag wert.
Was ich dir mit diesem Beitrag vor allem nahelegen will, ist dir weniger Druck zu machen. Zudem hoffe ich, dass Menschen immer mehr die Anusvibration als natürlichen Teil ihres Verdauungssystems anerkennen. Pupsen muss ja nicht direkt so gesellschaftsfähig werden, dass man bald im Vorlesungssaal den Professor mit lauter Furzgeräusche übertönt. Ich würde mir aber wünschen, dass es zumindest so normal wird, dass Menschen mit Blähbauch keine Angst mehr haben müssen, das Haus zu verlassen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass weniger Sorgen nämlich auch zu weniger Symptomen führen.