Chronische Krankheit – Entscheidungen treffen fürs eigene Wohlbefinden

Lesedauer: 4 Minuten

Ich habe vor kurzem einen Podcast gehört. Einen Physik-Podcast, also nichts was mit Darmgesundheit oder mentaler Stärke oder Ähnlichem zu tun hat. Trotzdem wurde darin über eine Ansicht gesprochen, die ich teilen muss. Im Nachhinein muss ich nämlich sagen, dass es genau das ist, was ich in meinem Blogpost über Burnout beschreibe. Es geht dabei um die Art Entscheidungen zu treffen und sich damit besser fokussieren zu können. Eigentlich ist es vermutlich eher konzentriert auf selbständige Unternehmer und deren Weg zum Erfolg, aber ich finde es funktioniert genauso gut bei der privaten Planung. Hier muss man auch manchmal mit seiner Zeit und Energie haushalten, besonders mit Beschwerden oder einer chronischen Krankheit. Was möchtest oder kannst du machen? Wo liegen die Prioritäten?

Hattest du schon einmal zu wenig Energie, um all das zu tun was du gerne möchtest?

In dem Podcast wurde ein Buch angesprochen. Das Buch von Derek Sivers mit dem Titel „Hell yeah or no – what‘s worth doing“. Das heißt so viel wie „Ja auf jeden Fall oder nein. Was ist es Wert zu tun?“. Ich habe das Buch nicht gelesen, aber letztlich reicht der Titel, also das Statement allein um darüber vermutlich mehrere Stunden zu philosophieren. Der Titel sagt aus, dass man nur zu etwas „Ja“ sagen soll, wenn man es auch wirklich will. Es gibt also keine halben Entscheidungen. Es gibt kein „vielleicht“, kein „Wenns sein muss“, kein „Joa, kann man mal machen“ oder kein „Kriege ich schon hin“. Das kann man auf so viele Bereiche im Leben übertragen und ich glaube, dass dieses Statement unglaublich viel auslösen kann. Das hat es selbst bei mir, obwohl ich eigentlich schon einmal danach Entscheidungen getroffen habe. Ich bin gespannt wie es dir geht. Löst es bei dir genauso viel aus?

Entscheidung?

Wie oft hast du in letzter Zeit Entscheidungen für dich getroffen?

In meinem Beitrag über Burnout und damit letztlich im Beitrag über den tiefsten Punkt meiner Geschichte, habe ich darüber gesprochen, dass ich mich radikal verändert habe. Ich habe mich damals sehr zurückgezogen und mich sehr auf mich fokussiert. Ich habe immer nein gesagt, wenn ich nur einen Hauch von Unwohlsein gespürt habe. Dies habe ich getan, weil ich früher eher immer zugestimmt habe, wenn mich jemand um etwas gebeten habe. Ich habe immer geholfen, ein offenes Ohr gehabt und mir damit einiges auferlegt. Ich habe es immer gerne getan, aber es hat mich eigentlich zu viel Kraft gekostet. Die radikale Veränderung war also mein kalter Entzug.

Als ich das Gespräch über das Buch gehört habe, hat es mich daran erinnert. Ich habe damals letztlich nichts anderes gemacht. Ich habe mich nur für die „Hell yeahs“ in meinem Leben entschieden und es hat mir unglaublich gut getan. Natürlich geht das nicht immer. Ich habe auch manchmal keine Lust einkaufen zu gehen, die Wohnung zu putzen oder morgens um 6 für die Arbeit aufzustehen. Solche Tage sind normal und dann tut man es trotzdem, weil es gewisse Pflichten gibt. Manchmal ist es auch wie beim Putzen, man freut sich über das Ergebnis. Trotzdem gibt es eben Aspekte im Leben, wo man das Glück hat die Entscheidungen frei selber treffen zu können.

Wieso also sollte man diese Freiheit aufgeben und sich für etwas entscheiden wohinter man nicht 100% steht?

Ich denke viele Menschen machen das trotzdem, weil es sehr viele andere Aspekte gibt, die unsere Entscheidungen beeinflussen. Es gibt ein ganzes Forschungsfeld nur über den Prozess von Entscheidungsfindung und deren Faktoren. So gibt es Untersuchung für den Effekt von Stress oder auch die Bewusstheit der Faktoren beim Entscheiden.[1,2] Die zweite Studie besagt, dass tatsächlich unsere Entscheidungen aktiv von uns beeinflusst werden. Heißt wir beziehen bewusst gewisse Faktoren in unsere Entscheidungen ein. Die Frage geht also an dich: Wie oft hast du schon eine Entscheidung für andere und nicht für dich getroffen? Hast du vielleicht einem Freund geholfen, weil du gemocht werden wolltest oder dich verpflichtet gefühlt hast? Hast du schon Mal etwas gegessen, weil du keine Umstände machen wolltest, obwohl du die negative Reaktion deines Darms darauf kanntest?

Es können so kleine Dinge sein oder sogar ganz große Entscheidung. Die Entscheidung für einen Job, weil du glaubst dieser ist gesellschaftlich besser angesehen, als der Job der dir mehr Spaß macht. Eine Entscheidung für eine Beziehung, weil du lieber mit jemandem unglücklich bist als dich einsam zu fühlen. In unserem Leben treffen wir so viele Entscheidung und so viele können uns dann später schwer im Magen liegen. Wie schon in meinem allerersten Blogbeitrag erwähnt können gerade Stress und Emotionen eine negative Auswirkung auf die Gesundheit und das Wohlbefinden haben.

Entscheide dich daher für Dinge, die du wirklich willst. Für etwas wo du zu 100% hinter stehst und wo du quasi direkt denkst „Hell yeah!“. Mir hat es auf jeden Fall geholfen nur diesen Buchtitel zu lesen und mir damit dies nochmal ins Gedächtnis zu rufen, denn es geht sehr schnell, dass man wieder Entscheidungen für andere und weniger für sich trifft. So wichtig dies auch ist, sollte man zwei Dinge nicht vergessen: „Das Leben kann eine gewisse Spur von Müssen“ enthalten, wie ein Tassenuntersetzer von mir so schön betitelt. Außerdem gibt es auch manchmal Dinge, die nicht direkt „Hell yeah“ in uns auslösen, dies aber im Nachhinein tun. Also sei auch mutig, teste Dinge aus und bleib deswegen nicht nur in deiner Komfortzone.

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